Kommen wir also gleich zum größten Pluspunkt des Spiels: der Geschichte. Diese dreht sich um Mors und Alester, die vor 15 Jahren Seite an Seite in der Rebellion kämpften, um den tyrannischen Herrscher der sieben Königreiche zu stürzen. Nach diesem Krieg gingen beide jedoch getrennte Wege, bis sie das Schicksal wieder zusammenführte. Dieses Wiedersehen alter Bekannter wird jedoch von Intrigen und politischen Spannungen überschattet. So hat die Geschichte von Game of Thrones auch einige unerwartete Wendungen parat, sodass allein die Story motiviert sich bis zum Ende durchzukämpfen. Auch alternative Enden hat das Spiel zu bieten, diese werden jedoch nicht durch Entscheidungen, die man über das ganze Spiel hinweg trifft beeinflusst. Lediglich eure Entschlüsse im finalen Kapitel leiten die verschiedenen Enden ein. Über den ganzen Spielverlauf hinweg könnt ihr verschiedene Dialogoptionen auswählen, welche teilweise auch auf die spätere Spielwelt Einfluss nehmen. Diese Unterschiede sind jedoch sehr gering, sodass es sich nicht lohnen würde alleine wegen diesen Entscheidungen das Spiel ein weiteres Mal herauszukramen.
Zwar wirbt die Rückseite der Spieleverpackung mit massig Nebenquest, tatsächlich könnt ihr über die 15 Kapitel hinweg nur ungefähr ein Duzend diese Aufgaben annehmen. Meistens sind die Nebenquest jedoch
nett gestaltet, so muss man beispielsweise in einer Untergrundarena gegen verschiedene Gegner antreten, oder im Körper des Hundes von Nachtwache Mors vergrabenes Diebesgut ausfindig machen. Wie es die geringe Anzahl der Nebenquest bereits vermuten lässt, stellt uns Game of Thrones nicht einer offenen Welt entgegen, sondern sperrt uns in vorgegebenen Korridoren ein. Außerhalb der vorgegebenen Pfade gibt es außer matschigen Texturen keine Geheimnisse zu entdecken. Auch fühlt man sich sehr eingeengt in der Spielwelt, da selbst die wenigen Außenareale so gut wie keine Weitsicht bieten, dadurch fühlt man sich selbst im Wald genauso eingesperrt wie in den Kerkern eines Schlosses. Die Grafik ist sehr altbacken und viel zu detailarm um mit aktuellen Spielen verglichen werden zu können. Selbst das Aussehen der Charakter sieht nicht besser aus, wie vor fünf Jahren. Manche Modelle wurden hierbei sogar mehrmals im Spiel recycelt.
Das Kampfsystem von Game of Thrones kann am ehesten mit dem aus Drakensang verglichen werden. Mit der Leertaste versetzt man das Spielgeschehen in Zeitlupe, sodass man seinen Charakteren in Ruhe Befehle erteilen kann. Die verschiedenen Fähigkeiten können in Talentbäumen nach jedem Levelaufstieg erlernt werden. Bei jedem der beiden Charaktere kann man zu Beginn des Spiels aus einer von drei Klassen auswählen, die sich hauptsächlich durch ihren Waffengebrauch unterscheiden. Beide Charaktere haben zudem einzigartige Fähigkeiten: Während sich Mors in den Körper seines Hundes versetzen kann, findet Alester mit seiner Feuermagie versteckte Geheimgänge. Die Gegner unterscheiden sich außer von der Anzahl ihrer HP kaum, weswegen die Kämpfe auch schnell ermüdend werden können. Selbst der finale Bosskampf bietet kaum Abwechslung.
Der Sound des Spiels kann hingegen mit der Originalmusik der Serie aufwarten und ist dadurch sehr schön anzuhören. Auch die restlichen Soundeffekte in Game of Thrones sind ordentlich gemacht und nicht zu kritisieren. Gesteuert wird der Charakter aus Third-Person-Ansicht. Die Steuerung an sich ist hierbei auch in Ordnung, jedoch behindert die Spielfigur des Öfteren die Sicht auf das Geschehen. Doch dieses ist ohnehin nur spärlich inszeniert, da man beispielsweise von den stattfindenden Massenschlachten nichts zu sehen bekommt.
Bewertung
Fazit
Game of Thrones setzt ausschließlich auf die Geschichte und lässt das Gameplay und die Inszenierung völlig links liegen. Außerdem ist die Spielwelt für ein Rollenspiel viel zu eingeschränkt. Nur wer eine ordentliche Fantasygeschichte sucht und über viele Gameplaymacken hinwegsehen kann, sollte sich an diese Linzenzumsetzung heranwagen.
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