Mehr als 20 Jahre ist es her, da düsten Maverick, Iceman und Co. In ihren Kampfjets über die hiesigen Kinoleinwände und überzeugten die Zuschauer mit Liebesabenteuern, echten Männerfreundschaften und jede Menge Action.
Bereits damals erkannte die Industrie das Potential der Marke, doch die Videospielumsetzungen zum Blockbuster Top Gun verschwanden eher in der Versenkung und konnten nicht so recht begeistern. Die, mittlerweile leicht angestaubte, Lizenz zu erwerben hielt 505games durch diese Vorfälle nicht ab, um mit Top Gun: Hard Lock einen weiteren Spieletitel zu verbreiten.
Wer nun dachte die Story ist dem Kinofilm nachempfunden, den müssen wir allerdings enttäuschen. Man schwingt sich nicht als Tom Cruise aka Maverick ins Cockpit, sondern schlüpft in die Rolle von Spider, einem komplett neuen, unbekannten Piloten. In seiner Rolle müssen wir 14 Missionen absolvieren, die mal mehr mal weniger abwechslungsreich sind. Aufklärmissionen, vernichten feindlicher Jäger oder geschicktes Bombardement gegnerischer Stellungen – damit kann man Top Gun: Hard Lock in nur wenigen Begriffen beschreiben. In der „Dangerzone“ erwartet uns eine Art Überlebenskampf, in dem immer mehr Gegner auf uns zu kommen. Auch hier die Enttäuschung, keine altbekannten Gesichter des Films. Leider kann Top Gun: Hard Lock nur wenige parallelen zum Kinofilm von Tony Scott vorweisen. Doch um euch zu beruhigen: Ja, ihr werdet eine F-14 Tomcat fliegen können und zahlreichen Flugzeugen der MiG-Baureihe gegenübertreten.
Kurz und schmerzlos: Top Gun: Hard Lock ist eine echte Arcade-Ballerei, Simulation sucht man hier vergebens. Die Steuerung ist so simpel, dass sie bereits nach wenigen Minuten in Fleisch und Blut übergeht. Durch den namensgebenden Hard Lock-Modus könnt ihr, mehr oder weniger, Spektakuläre Flugmanöver vollführen. Wie wir schon sagten steuert ihr mehr oder weniger in diesem Modus euer Flugzeug – vielmehr steuert es euch, denn ihr müsst nur euer Fadenkreuz ausrichten.
Zum Multiplayer können wir euch leider nichts berichten, denn Spiellobbys findet man gar selten oder die Verbindung scheitert.
Ist Top Gun: Hard Lock nun Technik der 80er oder eher ein Modern Warfare? Wir sagen ganz klar: Weder noch! Optisch macht das Spiel eine ganz gute Figur, wobei man sagen kann, dass die Jetmodelle und Explosionen durchaus gelungen sind. Dafür hapert es mal wieder an Bodentexturen, welche auch bei anderen Genrevertretern äußerst verwaschen daher kommen. Weiterhin negativ fällt die eher generische und belanglose Gestaltung der Umgebungen auf, die nicht gerade für einen visuellen Genuss sorgen.
Die deutsche Vertonung klingt nicht gerade professionell und die Soundeffekte hätten noch ein wenig mehr Wumms vertragen können. Jedoch punktet das Spiel beim Soundtrack – so finden sich immer mal wieder Teile der Originalmusik im Spiel.
Fazit
Wirklich schlecht ist Top Gun: Hard Lock nicht, aber eben auch nicht wirklich gut. Grund hierfür ist das sich schnell wiederholende Gameplay und die beinahe schon zu einfache Bedienung. Wer einen simplen Arcade-Shooter für ein paar amüsante Stunden sucht, der kann sicherlich einen Blick riskieren. Dafür muss er jedoch mit der Tatsache leben, dass in den Multiplayer-Lobbys oftmals gähnende Leere herrscht. Weiterhin kann man außer dem Namen, der F-14 und dem Soundtrack wenige Parallelen zum Actionfilm-Klassiker ausmachen.
Bewertung
