Die Games-Branche hat zahlreiche Monate mit schlechten Nachrichten hinter sich: International gab es Meldungen über Stellenstreichungen oder sogar Studioschließungen; in Deutschland blieb der Förderantragsstopp seit Mai 2023 bestehen und der Games-Umsatz sank im ersten Halbjahr 2024 erstmals seit einer Dekade.
Das hat Spuren hinterlassen: So erwarten lediglich 17 Prozent der Games-Unternehmen in Deutschland eine eher positive wirtschaftliche Entwicklung für die gesamte Branche im kommenden Jahr. Im Vergleich zum Vorjahr (12 Prozent) konnte dieser Wert wieder etwas zulegen, bleibt aber weit entfernt von den 48 Prozent vor zwei Jahren. Der Blick auf 2025 ist dagegen positiver, wenn die Unternehmen ihre eigene Geschäftsentwicklung abschätzen sollen: Mehr als die Hälfte der Games-Unternehmen (52 Prozent) geht von einer eher oder sogar sehr positiven wirtschaftlichen Entwicklung ihres eigenen Geschäftsbetriebs im Jahr 2025 aus – zwei Prozentpunkte mehr als vor einem Jahr. Lediglich 15 Prozent rechnen mit einer negativen Entwicklung (für 2024: 19 Prozent). So lauten die Ergebnisse des jährlichen game Branchenbarometer des game – Verband der deutschen Games-Branche. Bei der erwarteten Entwicklung der Mitarbeitendenzahlen im kommenden Jahr stehen die Zeichen auf Stabilität mit einer leicht positiven Tendenz: Rund ein Drittel der Games-Unternehmen (32 Prozent) erwartet eine positive Entwicklung bei der Anzahl seiner Mitarbeitenden. Rund die Hälfte (51 Prozent) rechnet mit einer neutralen Entwicklung.
Trotz des verhaltenen Optimismus beim eigenen Geschäftsausblick, zeigt das game Branchenbarometer auch, wo deutlich mehr passieren muss: Im Hinblick auf die Games-Politik in Deutschland bewertet die Mehrheit der Unternehmen die Arbeit der Bundesregierung nochmals deutlich schlechter als zuvor: Rund zwei Drittel der Games-Unternehmen (64 Prozent) schätzen die Arbeit negativ ein. Vor zwei Jahren lag dieser Wert bei nur 14 Prozent und im vergangenen Jahr immerhin noch bei 36 Prozent. Hierzu haben vor allem das Hin und Her bei der Games-Förderung mit dem bereits seit Mai 2023 geltenden Förderantragsstopp oder auch die fehlende Auszahlung der zugesagten 33 Millionen Euro zusätzlicher Fördergelder beigetragen.
"Trotz der wirtschaftlich und politisch herausfordernden Zeiten blicken deutsche Games-Unternehmen mit vorsichtigem Optimismus aber auch klaren Erwartungen auf das Wahljahr 2025. Die Talsohle bei den grundsätzlichen Geschäftsaussichten scheint durchschritten, gleichzeitig ist die Bewertung der Bundesregierung weiter abgestürzt. Das ist ein klares Signal für die kommende Bundesregierung, für Games-Unternehmen auch am Standort Deutschland endlich verlässliche und international vergleichbare Rahmenbedingungen zu schaffen. Dafür ist vor allem die Einführung der steuerlichen Games-Förderung entscheidend, die an führenden Games-Standorten längst bewährter Standard ist und die auch Unternehmen in Deutschland endlich auf wettbewerbsfähiges Niveau heben sollte. Nur so lassen sich die Potenziale des Zukunftsmarkts Games auch in Deutschland heben", kommentiert Felix Falk, Geschäftsführer des game – Verband der deutschen Games-Branche.
Quelle: Pressemitteilung