Gute Nachrichten für die Games-Branche und den Digitalstandort Deutschland aus dem Deutschen Bundestag: Wie aus der Bereinigungssitzung des Haushaltsausschusses öffentlich bekannt wurde, wird die Games-Förderung 2023 auf 70 Millionen Euro aufgestockt.
Damit soll der Ende Oktober bekannt gewordene Förderantragsstopp möglichst zeitnah wieder aufgehoben werden (wir berichteten). Wann genau wieder Anträge für die Games-Förderung gestellt werden können, entscheidet das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz. Der Antragsstopp hätte zahlreiche negative Auswirkungen gehabt, die intensiv diskutiert worden waren. Dabei wurde parteiübergreifend deutlich, dass eine bessere Planbarkeit für Games-Unternehmen elementarer Bestandteil einer international wettbewerbsfähigen Förderung sein muss und dafür zukünftig die entsprechenden Vorkehrungen getroffen werden müssen.
"Die zusätzlich zur Verfügung gestellten Fördermittel sind eine große Erleichterung für die vielen Games-Unternehmen, die bereits mit der Förderung geplant hatten und seit dem Antragsstopp vor teils existenziellen Problemen standen. Dadurch wird die drohende Vollbremsung bei der Aufholjagd Deutschlands zu den internationalen Top-Standorten der Games-Entwicklung abgewendet. Bundestag und Bundesregierung erneuern damit ihr Versprechen, Deutschland zum internationalen Leitmarkt für Games entwickeln zu wollen", sagt game-Geschäftsführer Felix Falk. "Allerdings hat der für viele unerwartet gekommene Antragsstopp die große Schwäche des eigentlich erfolgreichen Förderprogramms offengelegt: So orientieren sich die aktuellen Fördermittel nicht wie in anderen Ländern automatisch am tatsächlichen Bedarf der Branche. In Zusammenspiel mit der geringen Transparenz über den Anteil der bereits vergebenen Mittel ist das aktuelle Förderprogramm damit nicht ausreichend verlässlich und planbar. Deshalb ist es in einem nächsten Schritt wichtig, die Fördermittel für die kommenden Jahre auf 100 Millionen Euro jährlich zu erhöhen. Gleichzeitig muss die Einführung einer Steuererleichterung für die Games-Entwicklung geprüft werden, wie sie von fast allen erfolgreichen Games-Standorten wie Kanada, Frankreich oder Großbritannien angewendet wird. Diese Maßnahmen sind wichtig, damit die Rahmenbedingungen für die Spiele-Entwicklung in Deutschland international wirklich konkurrenzfähig, planbar und verlässlich werden. Dann können sich die kulturellen, wirtschaftlichen und technologischen Potenziale von Games auch in Deutschland voll entfalten."
Quelle: Pressemitteilung