Laut einer aktuellen Bitkom-Umfrage haben 38 Prozent der Befragten in Deutschland ihrem Partner bereits Zugriff auf das eigene Smartphone gewährt, lediglich jeder Dritte würde dies unter keinen Umständen tun.
Ähnliche Ergebnisse zeigen sich in einer aktuellen Kaspersky-Umfrage zum Thema Stalkerware: Demnach gewähren 51 Prozent ihrem Partner vollständigen Zugriff auf das eigene Smartphone. Weitere 19 Prozent erlauben einen eingeschränkten Zugriff, wobei bestimmte Anwendungen durch zusätzliche Passwörter oder Sicherheitsmaßnahmen geschützt sind. Dabei offenbaren sich je nach Beziehungsdauer Unterschiede: Personen in langfristigen Beziehungen sind eher dazu bereit (61 Prozent), während in "frischen Beziehungen" lediglich 40 Prozent offen für so viel Transparenz wären. Diese Dynamik verdeutlicht das komplizierte Zusammenspiel von Vertrauen und digitalen Grenzen in partnerschaftlichen Beziehungen. Zeitgleich macht sich auch fast die Hälfte der Befragten (47 Prozent) Sorgen darüber, dass der eigene Partner ihre digitale Privatsphäre verletzen könnte.
David Emm, Sicherheits- und Datenschutzexperte bei Kaspersky, kommentiert:
"Die Studienergebnisse verdeutlichen, wie schwierig es ist, ein Gleichgewicht zwischen Intimität und dem Schutz persönlicher Daten zu finden. Es ist gut, eine erhöhte Vorsicht, insbesondere bei der Freigabe sensibler Daten wie Passwörter und kritischer Zugänge walten zu lassen. Die Bereitschaft zur Weitergabe von Passwörtern für Streaming-Dienste oder Bildergalerien zeigt einen Kulturwandel, auch wenn jeder die potenziellen Risiken – selbst bei der scheinbar harmlosen Weitergabe von Informationen – zwischenzeitlich kennen sollte. Unserer Studie zeigt, wie wichtig es ist, in Beziehungen eine offene Kommunikation zu pflegen, klare Grenzen zu setzen und digitale Kompetenz zu fördern. Für Sicherheitsexperten unterstreicht dies die Notwendigkeit, sich kontinuierlich über bewährte Verfahren der Cybersicherheit zu informieren und Einzelpersonen in die Lage zu versetzen, sachkundige Entscheidungen über die Weitergabe persönlicher Daten innerhalb von Beziehungen zu treffen."
Quelle: Pressemitteilung