Nutzer sehen sich zunehmend mit gefälschten VPN-Apps konfrontiert, die in Wirklichkeit Malware enthalten. Aktuelle Analysen von Kaspersky zeigen, dass diese Bedrohung im dritten Quartal dieses Jahres weltweit um das Zweieinhalbfache im Vergleich zum zweiten Quartal angestiegen ist. Besonders betroffen sind Nutzer in Europa, die viermal häufiger ins Visier geraten.
Wie ernst diese Gefahr ist, verdeutlicht das Botnetz 911 S5, das im Mai dieses Jahres von Strafverfolgungsbehörden zerschlagen wurde. Für den Aufbau dieses Botnetzes wurden kostenlose VPN-Dienste wie MaskVPN, DewVPN, PaladinVPN, ProxyGate, ShieldVPN und ShineVPN missbraucht. Geräte, auf denen diese Apps installiert waren, wurden in Proxyserver umgewandelt, um den Datenverkehr anderer Nutzer zu leiten. Das Botnetz umfasste 19 Millionen eindeutige IP-Adressen in über 190 Ländern und gilt möglicherweise als das größte jemals erstellte Botnetz.
Vasily Kolesnikov, Sicherheitsexperte bei Kaspersky, erläutert:
"Die Nachfrage nach VPN-Apps auf verschiedenen Plattformen, einschließlich Smartphones und Computern, steigt kontinuierlich. Viele Nutzer vertrauen darauf, dass eine VPN-App aus einem offiziellen Store sicher ist und bedenkenlos genutzt werden kann, beispielsweise um auf Inhalte zuzugreifen, die in ihrer Region sonst nicht verfügbar sind. Besonders attraktiv wirkt dabei oft das Versprechen eines kostenlosen VPN-Dienstes. Doch wie unsere aktuellen Daten zeigen, entpuppt sich dies häufig als Falle. Um sich effektiv zu schützen, sollten Nutzer wachsam bleiben, eine zuverlässige Sicherheitslösung einsetzen und ausschließlich auf vertrauenswürdige sowie bewährte VPN-Dienste zurückgreifen."
Kaspersky-Tipps zur sicheren App-Nutzung
- Anwendungen ausschließlich aus vertrauenswürdigen Stores wie dem Apple App Store oder Google Play herunterladen. Diese bieten zwar keinen vollständigen Schutz, setzen jedoch auf ein Filtersystem und Prüfungen durch die Anbieter, um schädliche Apps zu minimieren.
- Vor der Nutzung einer App deren Zugriffsrechte sorgfältig überprüfen, insbesondere bei sensiblen Funktionen wie den Zugangsdiensten. Beispielsweise benötigt eine Taschenlampen-App lediglich Zugriff auf das Blitzlicht, nicht jedoch auf die Kamera.
- Eine sichere VPN-Lösung wie Kaspersky Secure Connection nutzen, um den eigenen Datenverkehr zu schützen.
- Der Einsatz einer zuverlässigen Lösung wie Kaspersky Premium hilft dabei, schädliche Apps und Adware frühzeitig zu erkennen und zu blockieren, bevor sie Schaden anrichten können.
- Sicherheitslücken schließen, indem Updates für das Betriebssystem und wichtige Anwendungen umgehend nach deren Veröffentlichung installiert werden.
Quelle: Pressemitteilung