Ihre Ausführungen über die Angst, die uns alle beherrscht, unterlegen sie mit mitreißendem und melodischem Post-Punk. Dieser bewegt sich zwischen klassischem Punk-Drive ("Nie genug"), 80er-Referenzen aus der Neuen Deutschen Welle und The Cure ("Flashback") und Lyrics am Rande des Kitsches, die durch die gnadenlose Offenheit aber ihre Kredibilität bewahren: "Warum diese Schmerzen/Warum diese Qualen/Warum dieser Aufprall, so fatal/Ich will das nicht mehr", wie es auf "Alles wird gut, Alice" heißt. "Einmal noch die Wahrheit meiden/Einmal noch in Lügen leiden/Schmerzen tun nicht weh, wenn sie ein anderer hat." Selten klangen Entfremdung, anonymer Egozentrismus und fehlende Empathie so schmerzhaft destruktiv und so bittersüß zugleich wie auf "Flashback", dem zweiten Song von "Die Angst sitzt neben dir". Die Angst ist es auch, die die Münchner vorantreibt, ihre Dämonen in kathartischen Songs von unheimlicher Ohrwurmqualität herauszuschreien – in "Die Bahn" handeln sie etwa überraschend ruhig und verletzlich die Furcht vor dem Verlassenwerden ab. Trotz mancher etwas triefenden Arrangements, wie dem Anfang von "Tausende Augen" – Marathonmann schaffen es erneut, Post-Punk mit befreienden Zeilen persönliche Probleme zu verbinden und dabei zu keiner Sekunde peinlich zu klingen – deutsche Sprache hin oder her.
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Die Vergessenen (Off The Road Seassion)
„Die Angst sitzt neben dir" Album-Tour mit: DIE HEART, The Pariah
- 30.10.2019 DE: Koblenz: Circus Maximus
- 31.10.2019 DE: Hannover: Lux
- 01.11.2019 DE: Düsseldorf: Tube
- 02.11.2019 DE: Köln: Helios 37
- 06.11.2019 CH: Zürich: Dynamo
- 07.11.2019 DE: Saarbrücken: Garage
- 08.11.2019 DE: München: Backstage
- 09.11.2019 DE: Stuttgart: Juha West
- 13.11.2019 DE: Nürnberg: Club Stereo
- 14.11.2019 DE: Leipzig: Conne Island
- 15.11.2019 DE: Berlin: Badehaus
- 16.11.2019 DE: Hamburg: Logo
- 21.11.2019 DE: Frankfurt: das Bett
- 22.11.2019 DE: Münster: Sputnikhalle
- 23.11.2019 DE: Bremen: Tower